Eröffnung des neuen Sonderforschungbereichs „Diskretisierung in Geometrie und Dynamik“

Am 24. April 2013 wurde der neue Berlin-Münchner Sonderforschungsbereich „Diskretisierung in Geometrie und Dynamik“ mit einer gemeinsamen Festveranstaltung zeitgleich an beiden Standorten eröffnet. Dazu hatten sich an jedem Standort rund 600 Partygäste versammelt: im repräsentativen Lichthof des Hauptgebäudes der TU Berlin sowie am Garchinger Campus der TU München im größten Mathematik Hörsaal. Die beiden Forschungsstandorte feierten also gemeinsam: mit je drei Science Slammern auf jeder Seite - verbunden durch eine Video-Liveschaltung in Lebensgröße.

  • Date: 08.05.2013, 12:26
  • Location: TU Berlin and TU Munich

Die Idee dahinter: Der Science Slam veranschaulicht auf unterhaltsame Weise die wissenschaftlichen Herausforderungen des Sonderforschungsbereiches und seiner "Angehörigen". Und mit der Live-Übertragung zwischen Berlin und München schlug der Sonderforschungsbereich als Transregio eine sichtbare Brücke zwischen den beiden Hauptarbeitsorten des SFB in Deutschland.

Auf Berliner Seite begrüßte um 17 Uhr zunächst Prof. Steinbach, Präsident der Technischen Universität Berlin, die Anwesenden. Anschließend skizzierte Prof. Bobenko, Sprecher des Sonderforschungsbereichs, kurz die Einzelvorhaben des SFB. Der Mathematikstudent Michael Joos am Saxophon und Tomasz Kowalczyk am Keyboard füllten die letzten Minuten bis zum Slam mit stimmungsvollem Jazz...

Parallel - und noch ohne Liveschaltung - sprach im großen Hörsaal der TU München der Dekan Prof. Friesecke ein Grußwort,  gefolgt von Prof. Jürgen Richter-Gebert, dem stellvertretenden SFB Sprecher, der eine kurzweilige Einführung in die Struktur und die Projekte des SFB gab.

Dann wurde es spannend, es erfolgte die Liveschaltung und die beiden Standorte waren mit einem Mal verbunden: per Beamer und Großleinwand wurde die Bühne am jeweils anderen Standort samt Slammer und Moderatoren unter großem Beifall der Besucher präsent. So sollten drei Nachwuchswissenschaftler/innen aus München und ebenso viele aus Berlin in einem Science Slam gegeneinander antreten, also in Kurzvorträgen von maximal π mal e Minuten (Kreiszahl mal Euler-Konstante, ca. 8 Minuten 32 Sekunden) ihr Forschungsgebiet möglichst verständlich aber auch originell und humorvoll "rüberbringen".

Und die Technik funktionierte. Mit viel Elan konnten nun die beiden Moderatoren, Jürgen Richter-Gebert in München sowie Günter Ziegler in Berlin, die Zuschauerinnen und Zuschauer sowohl vor Ort als auch im „Virtuellen Raum“ begrüßen und schon vor dem Slam für gute Unterhaltung und begeisterten Beifall aus den Zuschauerreihen sorgen.  

Nach kurzen Absprachen über das gemeinsame Vorgehen und einem Münzwurf in Berlin betrat in München der erste Slammer die Bühne...

Martin von Gagern aus München berichtete in seinem Slam namens ‚Die Sendung mit der Echse’ sehr originell über den Zusammenhang von geometrischen Verformungen und Diskretisierung am Beispiel von Zeichungen M. C. Eschers.

Felix Günther aus Berlin veranschaulichte seinen Slam über den ‚Diskreten Umgang mit krummen Sachen’ sehr unkonventionell mit aufblasbarer Weltkugel, Fußball und Gurke.

Yuen Au Yeung aus München zeigte, wie Diskretisierung dabei helfen kann, so wichtige wie unterschiedliche Dinge wie Diamanten und zwischenmenschliche Beziehungen zu verstehen.

Sandra Keiper aus Berlin entschied, ihr Forschungsthema mit einer kleinen Geschichte zweier sich liebender Würmer zu erklären......

und Georg Wechslberger aus München versuchte seine Zuhörer durch seine Methoden zur Optimierung des Weges vom Großen Hörsaal zum Festbuffet mit Freibier und Brez’n zu fesseln.

Der Spanier Arnau Padrol von der FU Berlin erläuterte auf Berliner Seite sein Forschungsthema zur Geometrie der Polyeder launig anhand der verschieden möglichen Mischungsverhältnisse von Gin und Tonic im gleichnamigen Getränk – was unter Zugabe der Eiswürfel und weiterer Zutaten zu hochdimensionalen Effekten führt.

Jedem der sechs Slams folgte stürmischer Beifall und begeistertes Rufen auf beiden Seiten. Bei manchen Slams wurde eine Applausdauer von 1000 Sekunden locker überschritten. Am Ende siegte Arnau Padrol in Berlin mit maximaler Applausdauer –gefolgt von Georg Wechslberger auf Münchner Seite mit nur einer Sekunde Rückstand. Alle Slammer wurden jedoch für ihre Bemühungen mit einem 3D „Pokal“ einer Skulptur aus der diskrete Geometrie belohnt.

Ihre schmerzenden Hände konnten die klatschenden Zuschauer dann schließlich an den servierten Getränken kühlen. Noch lange standen zahlreiche Grüppchen in Berlin und München beieinander und diskutierten die originellen Erklärungsversuche der Slammer. Ein oft gehörter Kommentar von Seiten begeisterter Studenten: eine solche Veranstaltung möchte man sehr gerne mal wieder erleben!

Thomas Vogt